Irrungen und Wirrungen in der Versicherung

07 Dezember 2005

Verdienst

Wir Vertreter verdienen ja an den Versicherungen immer wahnsinnig viel, und müssen nur ne Stunde beim Kunden sitzen. Das zumindest ist die landläufige Meinung. Gestern hatte ich jedoch mal wieder einen der Termine, die leider in der Überzahl sind. Viel Weg, viel Arbeit, KEIN Lohn.

Der Kunde war eine Empfehlung eines ehemaligen Mitarbeiters. Bei solchen Kontakten gehe ich davon aus, dass die Angaben des Kollegen stimmen. Der Kunde sei seit Jahren freiwillig versichert, sei jetzt aber geschieden, und wollte deshalb Infos zur privaten Krankenvollversicherung. Angerufen, Termin gemacht, Termin gestern früh bestätigt, 60Km einfacher Weg hingefahren. Das Gespräch war super, der Kunde sehr interessiert. Das Einkommen lag mit 55.000,-€ im Jahr auf den ersten Blick auch über der JAEG. Mich machte aber stutzig, dass er als CNC-Fräser so viel verdient, und vor allem, dass auf der Lohnabrechnung der KV-Zuschuß nicht ausgewiesen wurde. Ein kurzer Anruf bei seiner BKK bestätigte meinen Verdacht: Pflichtversichert.

Seine fixen Einkünfte lagen knapp unter der JAEG, mit Schichtzuschlägen wäre er drüber. Die zählen aber leider nicht zur Berechnung der JAEG.

Mein krassester Fall in diese Richtung war ein Aussendienstler eines Maschinenbauers. Seit 10 Jahren über 150.000,-€ Einkommen im Jahr. Er war aber pflichtversichert, weil sein Grundgehalt nur 750,-€ betrug. Der Rest waren Provisionen.